Die Arbeiten aus der Serie shortcuts sind Schnappschüsse in der Bildhauerei, d. h. die Arbeiten entstehen relativ schnell. Als Arbeitsmittel verwende ich ausschließlich eine Flex, womit ich Schnitt an Schnitt setze. Durch das Drehen und Wenden des Objektes verhalten sich die Schnitte entweder konvex oder konkav zueinander. Treffen diese aufeinander entsteht Transparenz. Durch das enge aneinander setzen der Schnitte entsteht ein teils stufige, getreppte Oberfläche die mit tieferen Schnitten durchzogen ist, wie Furchen in Felsen oder Falten auf der Haut. Die durch das Aufeinandertreffen der tiefen Schnitte entstehende Transparenz beleuchtet die archaische Oberfläche auch von der anderen Seite. Läßt aber auch Freiraum für Durchblicke. Diese transparenten Stellen entwickelten sich immer mehr zur Zielsetzung. Wobei es für mich wichtig ist, filigrane Durchbrüche zu schaffen, keine großen Löcher. Die Arbeiten aus der Serie shortcuts weisen alle dieselbe Oberflächenbearbeitung auf, gehen aber getrennte Wege. Anders als bei den neueren Arbeiten genügen die Skulpturen aus den Jahren 2001/02 sich selbst. Es sind Steinskulpturen die sich sowohl über die Form, die Transparenz sowie ihre archaische Oberfläche und dem Spiel mit dem Licht definieren.

Mittlerweile (2003) arbeite ich auch parallel mit anderen Materialien und Gegenständen. Bei diesen Arbeiten steht der Gegenstand als solcher im Vordergrund; die Art der Bearbeitung bleibt gleich. Auf den ersten Blick wirken die Objekte sinnlos zerstört, kaputt, gar entmaterialisiert. Dabei ist die Zerstörung oder Entmaterialisierung der eigentliche schöpferische Akt => es findet keine Zerstörung statt. Ich arbeite mit Gegenständen aus dem künstlerischen Alltag (Stuhl – Timm Ulrichs; Pissoir – Marcel Duchamp; JakobsLeiter) welche danach ihrer Funktion und Oberfläche sowie Statik beraubt sind. Durch das Überziehen dieser Gegenstände mit meiner Oberflächenstruktur / oder Haut verändere ich nicht nur das Erscheinungsbild sondern auch die Eigenschaft dieser Gegenstände. Diesen Vorgang bezeichne ich als markieren. Durch das markieren bzw. auswählen der Gedankenanreger entstehen Freisteller. In dem ich die Symbole freistelle, gebe ich einen Impuls, das freigestellte Objekt ist das Zentrum des Impulses. Der Impuls ist Denkanstoß. Die scheinbar wahllos zerschnittene transparente Oberfläche ist ästhetisches Lockmittel, um dem Betrachter den Zugang zu der jeweiligen Aussagekraft der von mir freigestellten Objekten zu vermitteln.