Bei diesen Arbeiten ging es mir darum, in kürzester Zeit verschiedene Skulpturen zu schaffen, mit immer denselben Ausgangsmitteln, welche vom Materialeinsatz sehr minimalistisch gehalten sind (10 Dachlatten, 300 x 4,8 x 2,4 cm, Fichte, gehobelt). Diese wurden von mir, ohne Fremdkörper, nur zwischen Decke, Wand und Boden verspannt. Die hier gezeigten Bilder dokumentieren einige der 10 minutes sculptures die bei einer Performance, welche ich bei mir im Atelier in Freiburg im Juni 2003 vorgeführt habe, entstanden sind.

Landart sind Installationen die in der Natur oder auf Baustellen entstehen. Bei diesen Arbeiten verwende ich vorhandenen Materialien die ich vor Ort finde. Die meisten Objekte sind Schichtarbeiten (Wiederholungen mit gleichen Bauteilen) oder Materialkompositionen (verschiedene Formen, Farben und Größen) bei denen ich versuche die unterschiedlichen Materialien zusammen zu fügen. Baustellen und Strandgut sind für mich Orte an denen ich spielerisch meine Kreativität ausleben kann, und gleichzeitig, anders als in der klassischen Bildhauerei, in kurzer Zeit schon die Früchte meiner Arbeit ernten kann. Die entstandenen Objekte existieren oft nur für einen Tag, da die Natur sich ihren Platz wieder zurückerobert, oder am nächsten Tag die Arbeiten auf der Baustelle wieder weiter gehen. Womit die von mir zweckentfremdeten Baustoffe wieder ihrem ursprünglichen Sínn entsprechend weiter verarbeitet werden. Beständigkeit ist nicht mein Ziel, es geht mir darum, irgendwo Spuren zu hinterlassen, und die Dinge zusammen zu fügen, die zusammen gehören. Es ist aber schon vorgekommen, dass Skulpturen die am Rand einer Baustelle von mir installiert wurden von den Bauarbeitern so lange stehen gelassen wurden, bis sie die entsprechenden Baustoffe gebraucht haben. Oft aber arrangiere ich die Objekte so Zentral, daß sie einfach auch ein Hindernis, Stolperstein darstellen. Dann beginnt der Tag bei den Bauarbeitern mit dem Rückbau meiner Hinderniskunst. Für mich zählt nur der kurze Moment, etwas geschaffen zu haben, und dies für mich mit einem Bild zu dokumentieren.

Packages sind wie der Name schon sagt Gebrauchs-, Produkt-, Präsentationsverpackungen. Ihr Ursprung ist der Schutz oder die einfache, schöne Verkaufsaufmachung der Produkte/Waren. Nach dem Abverkauf, bzw. nach dem Transport der Waren werden sie zu Müll. Durch das Trennen der Verpackung von der Ware verlieren sie ihre Funktion, d.h. die Verpackung hat ihren eigentlichen Zweck erfüllt. Ich sehe meine Aufgabe darin, die Form festzuhalten in dem ich die Verpackungen abgieße. Wobei ich dabei die Möglichkeit habe, die Positiv- oder Negativform abzugießen. Das bedeutet, daß ich den Originalzustand zeigen kann oder die entsprechende Negativform. Was zunächst als Einschränkung der Ausdrucksmöglichkeit erscheint, ist auch gleichzeitig die einzige kreative Handlung. Präsentiert man den entstanden Abguß, handelt es sich auf den ersten Blick um eine mysteriöse Form, die je nach Verpackungsmaterial (Styropor, Pappmaché, Kunststoff) eine entsprechende Oberflächenbeschaffenheit hat. Man sieht der Form an, daß sie nicht zufällig oder willkürlich entstanden ist, aber man erkennt keine Funktion. Man sieht nur eine Form die geheimnisvoll ihren Ursprung verhüllt. So wie sie früher das Produkt verhüllt/geschützt hat. Manche Verpackungen (Abgüsse) repräsentieren auch so etwas wie die Aura des Produktes. Der Betrachter glaubt etwas Bekanntes zu sehen in einer verschleierten Form, aber er kann oft nicht definieren was er zu erkennen glaubt. Wenn dem Betrachter die ehemalige Funktion verborgen bleibt, fängt er an die packages als eigenständige Form zu betrachten und zu verstehen. Man ist immer geneigt eine Funktion in die Form hinein zu interpretieren. z.B. Architektur, Siedlungen, Dachlandschaften, Friese ...